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Was ist Psychotherapie?

Unter Psychotherapie versteht man die Behandlung von seelischen Leiden mit Hilfe wissen-schaftlicher Methoden. Dabei müssen die Leiden „krankheitswertig“ sein, d.h. den Betroffenen so belasten oder einschränken, dass eine Behandlung notwendig ist. Je nach Fachrichtung des Therapeuten kommen in der Psychotherapie unterschiedliche Metho-den zum Einsatz, um die Ziele des Patienten zu erreichen. Voraussetzung für Psychotherapie ist die Bereitschaft des Patienten, sich mit dem eigenen Erleben und Verhalten auseinanderzusetzen. Außerdem sollte er aktiv in der Therapie mitarbeiten. Hierfür ist eine vertrauensvolle Therapeut-Patient-Beziehung wichtig. Psychotherapie kann als Einzeltherapie, Paartherapie oder in Gruppen stattfinden. Zu Beginn der Therapie wird eine ausführliche Diagnostik durchgeführt, in deren Rahmen auch geklärt wird, ob eine Psychotherapie bei den vorliegenden Symptomen und den sich daraus ergebenden Beeinträchtigungen überhaupt notwendig ist. Sollte eine Psychotherapie nicht angezeigt sein, so gibt es weitere Hilfsmöglichkeiten, z.B. Beratung durch Psychologen, Besuch einer Beratungsstelle, Ratgeberliteratur, Selbsthilfegruppen, Kurse an Volkshochschulen oder die Teilnahme an einem Selbsthilfeforum im Internet.

Wer bietet Psychotherapie an?

Die Berufsbezeichnung „Psychotherapeut“ bzw. „Psychotherapeutin“ ist eine gesetzlich geschützter Berufsbezeichnung. Nur Psychologische Psychotherapeuten (diese haben ein Psychologiestudium erfolgreich abgeschlossen und eine mehrjährige Weiterbildung zum/zur Psychotherapeuten/in absolviert) und Ärztliche Psychotherapeuten (diese haben ein Medizinstudium und daran anschließend die Weiterbildung zum/zur Psychotherapeuten/in absolviert) dürfen sich „Psychotherapeut“ nennen. Sowohl Psychologische Psychotherapeuten als auch Ärztliche Psychotherapeuten haben eine vertiefte Ausbildung in einem der sogenannten „Richtlinienverfahren“ erhalten. Die Weiterbildung schließt mit der staatlich verliehenen Approbation ab. Zu den Richtlinienverfahren zählen die Psychoanalyse, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und die Verhaltenstherapie. Diese Verfahren sind als wirksam bei der Behandlung psychischer Leiden anerkannt. Im Unterschied zu Psychotherapeuten ist ein/e Psychiater/in ein/e Mediziner/in, der/die eine Facharztweiterbildung in Psychiatrie hat. Dies Ärzte sind nicht immer auch Psychotherapeuten und primär für die ärztliche und medikamentöse Behandlung psychischer Leiden zuständig.

Welche Psychotherapieverfahren gibt es?

Es gibt verschiedene Psychotherapieverfahren, die jeweils eigene Herangehensweisen an die Behandlung einsetzen. Die Therapieverfahren, die ihre Wirksamkeit durch wissenschaftliche Studien nachweisen konnten, nennt man Richtlinienverfahren. Dazu gehören die tiefenpsychologisch fundierte bzw. analytische Psychotherapie und die Verhaltenstherapie. Die Schwerpunktsetzung im Vorgehen in der Therapie ist bei diesen Verfahren sehr verschieden. Psychoanalyse und tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie gehen davon aus, dass aktuelle psychische Probleme durch unbewusste Konflikte aus der Kindheit entstehen. Diese sollen in der Therapie bewusst gemacht und bearbeitet werden. Die Verhaltenstherapie geht dagegen davon aus, dass psychische Probleme durch Lernprozesse entstanden sind. Sie basiert auf lerntheoretischen Erkenntnissen. Sie geht davon aus, dass ungünstige Verhaltens- und Erlebensmuster erlernt sind und auch wieder verlernt bzw. dass unproblematische Varianten erlernt werden können.